Plastikmüll

Warum ist Plastikmüll ein Problem?

Plastik als Stoff

Die Erfindung des Kunst­stoffs am Anfang des 20. Jahr­hunderts hat unseren All­tag tief­greifend verändert: Wir leben in einer Welt voller Plastik. Das Material ver­spricht eine end­lose Wandlungs­fähigkeit, Kunst­stoff­produkte sind in allen Lebens­bereichen anzu­treffen: Plastik­ver­pack­ungen, Plastik­flaschen, Plastik­tüten, Spiel­sachen, Auto­teile, Laptops, Kunst­faser­kleidung. Trotz ihrer All­gegen­wart sind uns aber erstaun­licher­weise die Her­kunft, die Ver­ar­beitung, die Eigen­schaften und auch die Gefahren vieler Kunst­stoffe weit­gehend unbekannt.

Plastik ist der umgangs­sprach­liche Ausdruck für Kunst­stoffe aller Art. Das Wort „Plastik“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet ur­sprüng­lich die geformte/formende Kunst. Als Kunst­stoff wird ein Material bezeichnet, das „künst­lich“, sprich synthetisch, erzeugt wurde. Chemisch gesehen sind Kunst­stoffe organische Stoffe. Alle Kunst­stoffe enthalten das Element Kohlen­stoff. Weitere Bestand­teile sind unter anderem die Elemente Wasser­stoff, Sauer­stoff, Stick­stoff und Schwefel.

Synthetische Kunst­stoffe werden aus Erdöl, Kohle und Erdgas gewonnen. Das für die Kunst­stoff­er­zeugung am häufigsten ver­wendete Ausgangs­produkt ist Roh­benzin (Naphtha). Etwa fünf Prozent des aus den Raffinerien kommenden Erdöls wird in der Kunst­stoff­industrie verbraucht.

Kunst­stoff kann man auch durch chemische Um­wandlung aus Natur­pro­dukten her­stellen: zum Beispiel Gummi, der aus dem Saft der Gummi­bäume (Kautschuk) erzeugt wird, und Fasern, die aus Zellu­lose gewonnen werden. Der erste Kunst­stoff, das Kasein, wurde bereits im 16. Jahr­hundert aus Milch­eiweiß her­gestellt, es wurden Gefäße und Schmuck­stücke, zum Teil auch bunt einge­färbt, daraus gefertigt. Wie wird Plastik her­ge­stellt? Kurz gesagt: Ein Stoff wird in einen Stoff mit völlig anderen Eigen­schaften verwandelt.

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Plastik als Problem

Der weltweite Plastik­konsum wächst Jahr für Jahr um Millionen Tonnen. Und Millionen dieser Tonnen gelang­en wiede­rum jedes Jahr in die Umwelt. In den Ozeanen gibt es seit einigen Jahren riesige Plastik­müll­strudel. Der größte hat die Größe Europas. Das ist das sicht­bare Plastik in der Umwelt. Dazu kommt Mikro­plastik in Flüssen, Seen und Meeren. Dies ist nicht sicht­bar. Mikro­plastik ist zum Beispiel in Kosmetika ent­halten und gelangt über das Ab­wasser unge­filtert in die Umwelt. Es wurde bereits in Bier, Honig und Leitungs­wasser nachgewiesen.

Große Plastik­teile werden von Meeres­bewohnern mit Nahrung ver­wechselt. Es mehren sich tote Wale und Schild­kröten, die mit vollen Plastik­mägen verhungert an den Küsten ange­spült werden. Forscher gehen davon aus, das ca. 90 % aller See­vögel Plastik im Magen haben. Fische und andere kleinere Meeres­bewohner fressen die Mikro­plastik Partikel im Meer. Dort setzen diese Partikel Gift­stoffe wie Weich­macher frei. Und am Ende gelangen diese auf unsere Teller.

In Plastik sind zahl­reiche Schad­stoffe ent­halten, die sich heraus­lösen und in den mensch­lichen Körper gelangen können. Ob durch Mikro­plastik, aus der Plastik-Wasser­flasche oder Ver­pack­ungen. Weich­macher und Bisphenol A zum Beispiel. Diese Chemi­kalien werden im Blut nahezu jedes Menschen nach­gewiesen. Sie wirken ähnlich wie Hormone – und können so das empfind­liche Hormon­system durc­einander­bringen. Zahl­reiche Studien weisen mittler­weile nach, dass diese Plastik­chemikalien Krank­heiten auslösen. Von Krebs bis Verhaltens­störungen. Durch das eigene Ver­halten, kann man aller­dings die Menge an Chemikalien im eigenen Blut minimieren.