Einkaufen für Naturbewusste

4. Dezember 2017, Sensor Mainz

Unverpackt setzt auf einem nachhaltigen und bewussten Einkauf, ganz ohne Plastik.

Wer durch die Gänge eines herkömmlichen Supermarktes schlendert, entdeckt an jeder Ecke Plastik: nicht nur Nudeln und Kosmetikprodukte, auch Gemüse und Obst sind in Kunststoff verpackt überall auf der Welt werden so Unmengen an Tüten und anderen Stoffen verbraucht. 78 Millionen Plastikmüll jährlich. Die Probleme liegen auf der Hand: Plastik ist logisch nicht abbaubar und landet tonnenweise in mehreren und auf Müll kippen. Mittlerweile wird der Müll sogar an den schönsten Stränden der Welt angespielt. Tiere werden dadurch lebensbedrohlich gefährdet und das Gift erreicht über die Nahrungskette wiederum den menschlichen Organismus.

Bewusst konsumieren
Wer Plastikkonsum nicht weiter unterstützen möchte, kann jetzt auch etwas vor Ort tun. Mit guten Beispiel gehen mehr und mehr Unverpackt-Läden voran, einer davon in der Kurfürstenstraße 49 in der Mainzer Neustadt. Der Laden bietet ein Sortiment von über 400 Produkten: gentechnikfrei, aus artgerechter Tierhaltung und ökologischem Anbau, von Nudeln über Kosmetik bis hin zur Tiernahrung.
Kunden bringen ihre eigenen Gefäße und Behälter zum Einkauf mit. Die werden zum Beispiel mit Hafer oder Müsli gefüllt und gewogen, gezahlt wird der Inhalt. An verschiedenen Ausgabevorrichtungen (Dispenser) kann man sich etliche Lebensmittel abfüllen. Positiver Nebeneffekt: man kann sich auf die Menge beschränken, die man wirklich benötigt und so auch Lebensmittelabfälle vermeiden.

„Die Seife zum Beispiel ist von einem Ehepaar, dass seine eigene Produktion hat. Die Cracker kommen aus einer Behindertenwerkstatt.“

Zeitungsartikel über Unverpackt Mainz im Sensor Mainz November 2017

Zeitungsartikel über Unverpackt Mainz im Sensor Mainz November 2017

Lokalen Produzenten unterstützen
„Kleine Manufakturen, kleine Unternehmen. Die sind mir wichtig“ sagt Ladenbesitzer Majid Hamdaoui. „Die Seife zum Beispiel ist von einem Ehepaar, dass seine eigene Produktion hat. Die Cracker kommen aus einer Behindertenwerkstatt.“ Hamdaoui schaut genau woher seine Ware kommt. So findet der Kunde im Unverpackt auch viele regionale Produkte: Apfelsaft und Honig aus Mainz. eier aus Worms. Milch aus Wiesbaden Die Herkunft von Tee oder Kaffee lässt sich von Etiketten nachverfolgen. Neben dem Unverpackt betreibt der gebürtige Marokkaner zehn Schritte weiter noch den Brotposten am Frauenlobplatz. Hier werden Backwaren vom Vortag zum günstigen Preis angeboten. Nach einiger Zeit fiel ihm auf, dass Kunden immer öfter ihre eigenen Tüten mitbrachten. Als er dann eines Morgens einen Zeitungsartikel über einen Amerikaner las, welcher sein Leben der Umwelt zu liebe umgekrempelt hat, wurde die Idee von Unverpackt geboren. „Es war 6:30 Uhr um 8:00 Uhr habe ich die Idee meiner Frau erzählt und sie hat nur gesagt du hast alles vorbereitet der Laden steht schon.“ Seit zwei Jahren gibt es den Unverpackt nun und die meisten ein Käufer sind begeistert. Und auch woanders etabliert sich das Konzept. Mittlerweile findet man Läden nicht nur in den Metropolen, sondern auch in Darmstadt, Heidelberg oder Lorsch. „Die Menschen haben sich an die Idee gewöhnt. Und man freut sich dass man das Richtige tut.“ sagt Hamdaoui „um vielleicht in ein paar Jahren auch die Enkelkinder spüren zu lassen, dass die Welt ein bisschen besser wird.“

Sensor Mainz November 2017
Text: Joke Rink
Fotos: Daniel Rettig