Das Konzept kommt gut an

12. Oktober 2017, Merkurist

Das Konzept „Unverpackt“ kommt bei den Mainzern gut an
Der Laden „Unverpackt Mainz“ bietet Lebensmittel ohne Verpackung an – und das finden die Mainzer gut. Alles kann genau portioniert werden. Das Sortiment wird beständig erweitert.

So langsam ist der Platz im kleinen „Unverpackt“-Laden in der Neustadt ausgeschöpft. Aber das ist ein gutes Zeichen! Das Konzept von „Unverpackt“ kommt gut an. Es werden so viele Produkte nachgefragt, dass Inhaber Abdelmajid Hamdaoui neue Regale einbauen lassen musste, um die Neuheiten unterzubringen. Er freut sich, dass sein laden, in dem auf Einwegverpackungen verzichtet wird, auf breiten Zuspruch trifft.

Neue Wege gehen: Dem Plastikwahn und Verpackungsirrsinn etwas entgegensetzen
Wer mit Majid spricht, merkt schnell, dass es hier nicht nur um Gründerstolz, sondern um die Sache geht: Einen Beitrag zu leisten, das Bewusstsein für eine nachhaltige Lebensweise zu schärfen und in kleinen Schritten den Weg für eine umweltschonende Zukunft zu bereiten. Er berichtet, dass sich seit der Eröffnung seines „Unverpackt“-Geschäfts in der Gesellschaft und somit bei seiner Kundschaft das Bewusstsein für umweltbewusstes Handeln deutlich verstärkt hat. Das „Unverpackt“-Konzept kam also zur rechten Zeit.

Während wir uns an einem Montagnachmittag im Laden unterhalten, ist ein regelmäßiges Kommen und Gehen. Manche kaufen schnell und zielstrebig, die meisten Kunden jedoch genießen den Einkauf in dem angenehm duftenden, klar strukturierten Geschäft und lassen sich Zeit für die Auswahl – ebenso wie für einen Schwatz und ein paar Scherze mit dem Inhaber. Es herrscht eine sehr entspannte, fast familiäre Atmosphäre.

Das ist neu bei „Unverpackt Mainz“
Bei Unverpackt Mainz ist nicht nur entscheidend, dass die produkte ohne unnötigen Verpackungsmüll gehandelt werden, sondern auch die sorgfältige Herstellung und die Menschen, die hinter den Produkten stehen. Majid arbeitet gerne mit kleinen Zulieferern und Herstellern zusammen.

So wie die kleine Tofumanufaktur, die „Unverpackt“ jeden Dienstag mit verschiedenen Räuchertofu-Varianten beliefert oder das neue Sesammus (Tahine) von Nourit, das im Zerowaste-Stil direkt im wiederverwendbaren Fass an den Laden geliefert wird. Zu nennen ist auch die Behindertenwerkstatt, die die köstlichen „kvegs“-Kekse immer auf Anfrage frisch backt. Ebenfalls in die Kategorie kleiner Produzenten fallen die handgefertigten Naturseifen von valloloko zur Hautpflege und die gluten- und mehlfreien Scones von einem Schwesternduo aus Frankfurt.

Unverpackt einkaufen ist kein Hexenwerk
Wenn Ihr auch zunehmend auf Plastik und andere Einwegverpackungen verzichten wollt, dann ist das gar nicht so kompliziert, wie es zunächst klingt:

Das Unverpackt-Einkaufsprinzip:

  1. Leere (Glas-)Behälter mitbringen oder die vorhandenen vor Ort nutzen
  2. Behälter leer wiegen
  3. Alles mit beliebigen Mengen füllen – es gibt kein Mindestmaß
  4. Waren wiegen lassen – das Behältergewicht wird abgezogen, zahlen und glücklich sein

Die Auswahl bei „Unverpackt Mainz“
Bei „Unverpackt“ findet Ihr mehr als 400 Produkte, sowohl Lebensmittel als auch Kosmetik- und Haushaltsprodukte. Ihr bekommt hier unter anderem Nudeln, Reis, Linsen, Getreide, Gewürzen, Öle, Nüsse, Müsli, Trockenfrüchte und Schokolade. Zur Körperpflege könnt Ihr Euch mit Seifen, Gesichtsreinigung, Shampoos, Haarkuren, Zahnbürsten, Toilettenpapier, Menstruationstassen und weiterem ausstatten. Darüber hinaus könnt Ihr bei Waschmittel, Spüli und Co. Künftig die Umverpackung einsparen.

Refill Mainz: Immer frisches Wasser für Euch
„Unverpackt Mainz“ beteiligt sich an der Aktion „Refill Mainz“: Wenn Du in der Neustadt unterwegs bist, kannst Du dort einfach Deine Wasserflasche auffüllen und verzichtest so sowohl auf den Kauf teuren Mineralwassers wie auch auf unnötige PET-Flaschen.

Bildquelle: Elisa Biscotti